Historie - Bildungszentrum Bau Osthessen (BBO)

  • 1969: das Berufsbildungsgesetz rückt überbetriebliche Ausbildungsstätten in den Fokus
  • Mitte der 70er Jahre: konkrete Planung und anschließende Umsetzung einer gemeinsame Ausbildungsstätte für die Bauwirtschaft des Kreises Hersfeld-Rotenburg
  • 1982: Anbau weiterer Büroräume
  • 1993: Verkauf des Grundstücks an die Bauhandwerksinnung
  • 1994: Errichtung einer Tiefbauhalle
  • 1997: Aufstockung und Erweiterung um weitere Lehr- und Verwaltungsräume
  • 2012: Zusammenschluss der Lehrbaustellen in Osthessen zum Bildungszentrum Bau Osthessen (BBO) mit den Standorten Bebra, Eschwege, Fulda, Schlüchtern und Lauterbach
  • 2013: Zertifizierung der BBO bei der Zert Bau

 
Mit dem im Jahre 1969
beschlossenen Berufsbildungsgesetz veränderte sich die Ausbildungslandschaft in der alten Bundesrepublik. Anfangs gab es nur einige überbetriebliche Unterweisungsstätten, diese hatten Vorbildcharakter. Daraus entwickelten sich aufgrund von geänderten Ausbildungsordnungen zahlreiche Ausbildungszentren der Wirtschaft. Sie boten eine Ergänzung zur betrieblichen Ausbildung und dienten auch als Bindeglied zwischen den im Betrieb und den in der Schule vermittelten Lerninhalten. Es sollten aber auch eine breit gefächerte Grundausbildung sichergestellen werden, denn uns allen ist klar, dass nicht jeder Betrieb die gesamte Breite eines Berufsbildes abdecken kann. Darüber hinaus sollte hier aber auch den Jugendlichen gezeigt werden, was es über ihrer alltäglichen Arbeit im Betrieb hinaus an Möglichkeiten gibt. Ferner sollte den Auszubildenden aber auch ein möglichst umfangreiches Wissen für ihr zukünftiges Berufsleben vermittelt werden.


In der Bauwirtschaft des Kreises Hersfeld-Rotenburg war man sich seit Mitte der 70er Jahre einig, eine gemeinsame Ausbildungsstätte zu errichten. In diese sollten Bauhandwerk und Bauindustrie ihre Auszubildenden schicken, damit sie dort im Rahmen der tarifvertraglich vereinbarten Stufenausbildung überbetrieblich unterwiesen würden.


Bedingt durch die zahlreichen Auszubildenden und wegen der ständig wachsenden Anforderungen an die Ausbildung waren verschiedene Ausbaumaßnahmen erforderlich. Schon 1982 mussten Büroräume angebaut werden. Unter der Leitung des damaligen Obermeisters Georg Gleim wurde dann 1994 eine Tiefbauhalle errichtet und 1997 die Aufstockung und Erweiterung um einige Lehr- und Verwaltungsräume vorgenommen. Darüber hinaus wurde kontinuierlich in Maschinen und Geräte investiert, um den Auszubildenden einen aktuellen Stand der Technik bieten zu können.


Im Jahre 1993 kamen Bauhandwerksinnung und Landkreis überein, das Grundstück und die Gebäude an die Innung zu verkaufen. Nachdem die einschlägigen Ministerien zugestimmt hatten, wurde der Übergabevertrag abgeschlossen. Aber nicht nur die Zusammenarbeit mit dem Landkreis verläuft reibungslos, auch mit der Urlaubskasse Wiesbaden, sowie den Zuwendungsgebern aus dem Land und dem Bund, vertreten durch die Handwerkskammer Kassel und den Landesinnungsverband in Frankfurt, arbeiten wir gut und gern zusammen. Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass die Lehrbaustelle der Bauwirtschaft mit ihrem Grundstück direkt an die beruflichen Schulen des Kreises grenzt. Hier findet ein ständiger Austausch von Informationen, gegenseitiger Unterstützung und gemeinsamen Projektarbeiten statt. Beispiele sind sowohl bei uns als auch bei der Berufsschule zu sehen. Selbstverständlich nehmen die Partner im dualen System auch die Gesellenprüfungen gemeinsam ab und auch in unseren Prüfungsausschüssen besteht ein sehr gutes Einvernehmen.


2012 haben sich die Lehrbaustellen in Osthessen zusammengeschlossen und bilden nun gemeinsam das Bildungszentrum Bau Osthessen mit den Standorten Bebra, Eschwege, Fulda, Schlüchtern und Lauterbach. Im Februar 2013 wurde das Bildungszentrum Bau Osthessen gemeinschaftlich bei der Zert Bau zertifiziert. Politische Veränderungen haben natürlich entsprechende Auswirkungen auf unsere Lehrbaustelle. So machte sich die Grenzöffnung zunächst positiv in unseren Ausbildungszahlen bemerkbar. Aber auch den Rückgang der Baukonjunktur bekommen wir zu spüren. Die Anzahl unserer Auszubildenden geht seit 1998 zurück und auch Zusammenlegungen im industriellen Bereich scheinen sich auszuwirken. Die Anzahl der im Kreis abgeschlossenen Ausbildungsverträge läßt nach.


Für die Zukunft unserer Lehrbaustelle wünschen wir uns, natürlich zahlreichen, interessierten Nachwuchs, der von den Haupt- und Realschulen gut vorbereitet ist. Die Anforderungen in unseren Berufen steigen mit den Veränderungen in den Ausbildungsordnungen und mit dem technischen Fortschritt. Vielleicht wird sich zukünftig auch der ein oder andere Abiturient überlegen, ob eine Berufsausbildung nicht eine solide Grundlage für seine beruflichen Pläne ist. Andererseits sollte man auch in Zukunft schulisch schwächeren jungen Leuten die Möglichkeit einräumen, über Qualifizierungsbausteine zu Abschlüssen in den Bauberufen zu kommen. Man sollte ihnen Abschlüsse, entsprechend Ihrer Fähigkeit, anbieten, die ihnen ihr Einkommen sichern hilft.

Mit großer Zuversicht sehen wir der Zukunft der Lehrbaustelle entgegen, da wir aktuell nicht nur die Ausbildung der Straßenbauer bis zum 3. Ausbildungsjahr durchführen, sondern auch weitere berufsvorbereitende Maßnahmen halten, die Jugendliche auf eine qualifizierte Ausbildung vorbereiten.

Mark Baumgardt
Obermeister

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